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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 1

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
A. vertiefende Wiederholung der Erdkunde von Deutschlands) Überblick. X* Lage, Grenze und Gröszenverhältnisse. Das Deutsche Reich breitet sich zwischen den Alpen im S. und den Küsten der Nordsee und der Ostsee im N. aus. Es wird in der Mitte ^Berührung zwischen Tiefland und Mittelgebirge) vom 51. n. Breiten- kreise und in der Linie Stargard-Görlitz vom 15. ö. Meridian durch- schnitten. Nenne die Grenzen (Staaten und Meere) im N., 0., S., W.! Die Meere bilden im N., die Gebirge im 8. natürliche Grenzen, während der 0. und größtenteils auch der W. offene Grenzen auf- weisen, die mehr als jene durch Reihen starker Festungen geschützt werden mußten. Bestimme die Lage von unserm Heimatsorte und unserm Heimat- lande innerhalb von Deutschland! Der Bodenfläche nach ist das Deutsche Reich der 3., der Bevölkerungs- zahl nach der 2. Staat Europas. — Wiederhole Größe und Bevölkerungs- zahl von Teutschland und vergleiche beide mit den bekanntesten Reichen auf der Erde, vergleiche Größe und Bevölkerungszahl unsers Heimatlandes mit Deutschland! 2. Bodengestaltung und Gewässer. 1. Der Bodengestaltung nach erscheint Deutschland i. a. als nörd- liche Abdachung der Alpen. Trotz ihrer Einheitlichkeit im allgemeinen zeigt die Höhengliederung doch eine außerordentliche Mannigfaltigkeit im besonderen. In den zahlreichen natürlichen Einzellandschaften sind alle Bodenformen vom Hochgebirge bis zum Tieflande vertreten. Im N. des Reichsgebiets waltet das Tiefland vor, während der 8. vorherrschend Gebirgs- und Hochland aufweist. Die Mannigfaltigkeit des deutschen Bodenaufbaus begünstigte die Sonderentwickelung der deutschen Einzelstämme und die Bildung zahlreicher deutscher Staaten. Die vielen Kleinstaaten gehören hauptsächlich dem Gebiet der Mittelgebirge an. Das Gegenstück dazu bilden der große Preußische Staat, der sich vorwiegend in dem Deutschen Tieflande entwickelt hat, und Bayern, das sich vorwiegend im Gebiete des deutschen Alpenvorlandes ausbreitet. *) Um nicht fortwährend auf die Benutzung von Heft I zurückgreifen zu müssen, ist hier bei der vertiefenden Wiederholung von Deutschland im 9. Schuljahre der unentbehrliche Gedächtnisstoff von dort mit herübergenommen avorden. Schöne, Schalerdkunde Ii. 1

2. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 10

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
10 Das Deutsche Reich. Nenne die Staaten, durch die sich der Schwäbische Jura hinzieht! — Unter den Städten des Juragebiets ist das historisch bekannte württemberaische Reutlingen zu nennen. Die Hohenzollernschen Lande ziehen sich in Knieform langgestreckt vom Neckartal quer durch die Rauhe Alb und das Donautal bis ins Gebiet der Schwäbischen Hochfläche hin und bilden den Regierungsbezirk Sigmaringen. Die Hst. dieses Stammlandes der preußischen Könige ist die kleine Stadt Sigmaringen an der Donau. Aus dem Hohenzollern erhebt sich das wiederhergestellte Stammschloß der Hohenzollern. 2. Der Fränkische Jura behält bis Regensburg die nordöstliche Richtung bei und wird auf dieser Strecke von dem reizenden Tale der Altmühl durch- krochen. Hier finden sich die berühmten, an Versteinerungen der Jurazeit reichen Solnhofer Schiefer, die die geschätzten lithographischen*) Platten zum Steindruck liefern. Von Regensburg ab wendet sich der Fränkische Jura nach N. und endet in der Ebene des obern Main, nahe am Fichtelgebirge. — Wie der Schwäbische Jura besteht auch er aus einer höhlenreichen, wasser- armen Kalkplatte, die nach X. zu breiter und niedriger wird. Doch ist die Natur des Gebietes weniger rauh. Es hat fruchtbare, waldreiche Quertäler und bildet im n. Teile die an landschaftlichen Reizen reiche „Fränkische Schweiz". Ii. Das Südwestdeutsche Becken. Es nimmt den ganzen Sw. Deutschlands ein. Der Kern dieses großen Landbeckens ist die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Grenz- gebirgen. Wie heißen die 3 Gebirge im 0., im W. ? An diesen Kern des Beckens lehnt sich das große Schwäbisch-fränkische Stufenland als östliches, das kleine Lothringische Stufenland als westliches Vor- land an. — Alle süddeutschen Staaten sind durch Anteile an dem Land- decken beteiligt. Das Stufenland von Lothringen reicht zudem noch in das preußische Rheinland hinein, die Oberrheinische Tiefebene bis hinter Frankfurt a. M. Die Oberrheinische Tiefebene. 1. Bodenform. Die Oberrheinische Tiefebene, das einzige größere Tiefland Süddeutschlands, erstreckt sich von Basel nach Nno. bis Mainz und Frankfurt a. M. Sie liegt als ebenes Tiefland zu beiden Seiten des Rheins und senkt sich allmählich in n. Richtung sehr schnell bis Straßburg, später langsamer. Im 8. ist die Ebene durch den Kaiser stuhl, ein aus Vulkangestein bestehendes, waldreiches Massengebirge unterbrochen. Die Oberrheinische Ebene ist in der Tertiärzeit durch einen Einbruch der Erdrinde, einen Grabenbruch, entstanden. Ursprünglich lag sie in gleicher Höhe mit den begleitenden Gebirgen. Daher die große Ubereinstimmung der gegenüberliegenden Gebirge in Bau, Art und Abdachung (siehe S. 12 fg.!). Der rheinische Graben lief voll Wasser und bildete ein Meer, dann einen See, der von dem Rhein schließlich zugeschwemmt wurde. 2. Bewässerung. Die Ebene wird ihrer ganzen Länge nach vom Rhein durchzogen. Links ist der größte Nebenfluß die Jll, die unterhalb Straßburg mündet. Von hier aus führt zwischen Rhein und Jll und dann durch die Burgunder Pforte zum Rhonegebiet der Rhein-Rhone- tanal. Rechts gehen dem Rhein vom Schwarzwalde der Neckar und vom *) Gr. lithos — Stein, graphos — schreibend, geschrieben.

3. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 12

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
12 Das Deutsche Reich. und den Gräbern der fränkischen Kaiser. — Ludwigshafen, das Gegenstück zu Mannheim, hat sich in kurzer Zeit aus kleinen Anfängen als Rheinhafen und Jnduftrieplatz zur größten Stadt in der Pfalz entwickelt, wichtig weaen seiner Farbenindustrie. d) Im Großherzogtum H essen: Darmstadt, Hst. am Nordende der schönen Bergstraße, die sich von hier nach Heidelberg hinzieht; ein Hauptsitz, chemischer Industrie. — Worms, alte, sagenumwobene Stadt, am? Im Mittelalter hatte sie die dreifache Größe, und Reichstage wurden in ihren Mauern^abgehalten. — K Mainz, größte Stadt des Großherzogtums, an? Starke Festung, Knotenpunkt vieler Verkehrslinien; seit dem Ausbau der Wasserwege nach Frankfurt und Mannheim an Handelsbedeutung verlierende — Bingen, Weinstädtchen am Rheinknie. e) Im preußisch en Gebiet: K Frankfurt M,, große Handels- stadt, größte Stadt der Oberrheinischen Tiefebene. Ihre Blüte- verdankt die Stadt ihrer günstigen Lage am untern Main, bis wohin die Rheingroßschissahrt reicht. Sie 'ist nicht nur der Mittelpunkt der gesamten, rheinischen Verkehrsstraßen, sondern auch Mündungspunkt alter Handels- straßen aus dem Weser- und Elbgebiet. Seit alters 'ist daher Frankfurt ein. bekannter Geldmarkt und Meßplatz. Ehemals war Frankfurt Krönungsstadt der deutschen Kaiser (Geburtsort Goethes). In Frankfurt wird hauptsächlich, das Obst der nördlichen Oberrheinischen Tiefebene verkauft. — Mainaufwärts> liegt Hanau, Industriestadt für Juwelierarbeiten. 2. Die Grenzgebirge der Oberrheinischen Tiefebene. 1. Die Umwallung der Oberrheinischen Tiesebene bilden r. Schwarz- Wald, Odenwald und Spessart, l. Wasgenwald und die Haardt mit dem Pfälzer Vcrgland. Hinsichtlich ihres Ausbaues weisen die beiden Gebirgs- zöge auffallende Ähnlichkeiten auf. Beide steigen in steilen Böschungen aus der Rheinebene empor und verflachen sich in entgegengesetzter Richtung nach den angrenzenden Stufen- und Berglandschaften. Beide weisen im 8. die bedeutendste, aus Granit bestehende Massen- und- Gipfelerhebung auf.' In der Mitte des ganzen Zuges zeigt sich bei beiden- eine breite Einsattelung, die auf der linksrheinischen Seite der Stadt Straßburg, gegenüber beginnt, rechts aus den niedrigen Hochflächen des Neckarberglandes- besteht. Nördlich von dieser Bodensenkung steigen die Talränder wieder bedeutend höher empor und zwar rechts im Odenwalde und Spessart,, links im Berglande der Haardt. Doch erreichen diese Erhebungen nicht die Höhe der südlichen Gebirge. — Das Klima ist am mildesten in den. Tälern, die sich nach der Rheinebene öffnen. Hier und auf den Vorbergen gedeihen Wein, Obst und Getreide. Die Höhen der Gebirge finb fast durchweg bewaldet und besonders in den hohen südlichen Höhen von rauhem Klima. a) Der Schwarzwald hat seinen Namen von den dunklen Tannen- und- Fichtenwäldern. Er ist das stattlichste unter den Grenzgebirgen der Ober- rheinischen Tiefebene. Die Waldberge sind von sanften, runden Formen.. Der Feldberg ist 1500 m hoch. — Donau und Neckar haben auf dem. Schwarzwalde ihre Quellen. Kleine, reißende Gebirgsflüsfe, die aber zu manchen Zeiten gewaltige Wassermassen talabwärts wälzen, eilen in tiefen Tälern dem Rheinstrom zu. Die Täler sind reich an landschaftlichen Schön- heiten, Unter den vielen kleinen Seen ist der fagenreiche Mummelsee am bekanntesten. Tie Bewohner des Schwarzwaldes sind arbeitsam. Das Leben der „Wäldler" ist mit dem Walde eng verwachsen. Die Holzfäller schlagen, die riesengroßen Tannen und Fichten nieder und flößen die Stämme aus den. Gebirgsflüssen dem Neckar und Rheine zu, wo sie, zu großen Flößen vereint^ rheinabwärts bis Holland geführt werden. An den Gebirgsgewäffern sinder

4. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 14

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
14 Das Deutsche Reich. Metz und Paris hin, sowie später eine wichtige Heerstraße Napoleons I Heute finden wir hier die wichtigste Eisenbahnlinie der Pfalz, an der die ae- werbreiche Stadt Kaiserslautern liegt. Schwarzwald mit Odenwald und Wasgenwald mit der Haardt sind bei dem Einbruch des rheinischen Grabens in der ursprünglichen höheren Lage verblieben, während auch die Gebiete an der Außenseite dieser Gebirge ftufen- förmig an Brüchen abwärts sanken. Diese stehen gebliebenen Schollen nennt man Horste, Schwarzwald, Wasgenwald sind also Horstgebirge, die in ihrer Hauptrichtung den nord-südlichen Brüchen folgen. Erinnerungen an diese tertiären Schollenverschiebungen bilden der alte Vulkan des Kaiserstuhlgebirges, ferner Erdbeben und heiße Quellen (Baden-Baden). 2. Eine Zusammenfassung der Bevölkerungsverhältnisse der rheinischen Gebirge in Süddeutschland ergibt, daß die Bevölkerungsdichtigkeit, abgesehen vom Pfälzer Berglande, gering ist, daß sich die Erwerbsverhältnisse bei dem Vorherrschen der Wälder ungünstig gestalten. Die regsamen, fleißigen und zum großen Teil armen Leute ernähren sich durch Forstarbeit, Landwirtschaft. Holzarbeiten, Schnitzerei, Strohflechterei, Kleingewerbe u. dgl. Vorwiegend Industriegebiete sind die s. Teile des Wasgaus und Schwarz- waldes und das Pfälzer Bergland. Die Klein- und Mittelstädte des Gebirgs- landes können sich hinsichtlich der Bedeutung für Handel und Großgewerbe in keiner Weise mit den großen Städten der Rheinebene messen. 5. Das Schwäbisch-fränkische Stufenland. Es bildet den östlichen Teil des Südwestdeutschen Beckens. Im W. vom rechtsrheinischen Gebirgslande, im 8. und 0. vom Schwäbisch-sränkischen Jura begrenzt, reicht es im N. bis zur Rhön und zum Fichtelgebirge. Es umfaßt demnach das Gebiet des obern und mittleren Mains und das des obern und mittleren Neckars. Bayern, Württemberg und auch Baden haben Anteile am Schwäbisch-sränkischen Stufenlande. 1. a) Das Fränkische Stufenland umfaßt das Gebiet des obern und mittleren Mains und seiner Nebenflüsse. Es zeigt einen reichen Wechsel von Höhen (Steigerwald, Frankenhöhe), Ebenen und ties gefurchten Flußtälern. — Der Hauptfluß des Stufenlandes ist der Main. Der Main. Wo entspringen seine zwei Quellflüsse? Der Fluß hat einen sehr gewundenen Lauf und beschreibt große Bogen, die das sogenannte Maindreieck und das Mainviereck umschließen. Bei dem gewundenen Laufe ist die Flußlinie doppelt fo lang wie der gerade Weg zwischen Quelle und Mündung. Bei seinem ruhigen Laufe ist der Main zur Schiffahrt mit kleinen Kähnen geeignet. — Nenne Zuflüsse von ihm! Welcher Kanal führt zur Donau? Durch Fruchtbarkeit und mildes Klima ist besonders das Maintal begünstigt. Hier wird daher viel Wein, Obst und Getreide angebaut. Dagegen zeigen die südlich gelegenen Ebenen viel Sandboden und sind hie und da mit großen Kiefernwäldern bestanden. Einzelne Striche sind aber auch hier wohl angebaut. So ist das Gebiet von Nürnberg bis Bamberg durch seine Tabak- und Hopfenanpflanzungen bekannt. b) Die Bewohner des Stufenlandes gehören zum Volksstamme der Franken. In den s. Gebieten (Mittelfranken) überwiegt die e v a n g e l i s ch e, im N. (Ober- und Unterfranken) die katholische Kirche. Landwirtschaft und Weinbau in den fruchtbaren Strichen, Industrie in den Sandebenen bilden die wichtigsten Nahrungsquellen der Bewohner. — Das Wohnhaus

5. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 18

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
18 Das Deutsche Reich. Iii. Großherzogtum Baden. 1. Das Land. Es liegt lang hingestreckt, ein Knie bildend, am obern Rhein, vom Bodensee bis über oen Neckar hinaus und reicht mit der Fränkischen Platte bis an den Main. Welche Bodengebiete umfaßt dieses Land? Fast die Hälfte des Bodens ist Gebirgsland, und 2/5 sind mit Wald bedeckt. — Das Klima ist, abgesehen von den rauhen Bergeshöhen, mild und dem Landbau sehr zuträglich. 2. Die Bewohner sind im 8. Schwaben und Abkömmlinge der Ale- mannen, im N. Franken. Die Hauptnahrungsquellen sind Land- und Wald- Wirtschaft und Industrie. Blühender Ackerbau, Wein-, Tabak- und Hopsenbau in der Rheinebene, Waldwirtschaft und Gebirgsindustrie im Schwarzwalde. Gewerbtätigkeit in den Städten. Handel und Verkehr wird, durch den Rhein und die Rheinbahnen gefördert. 3. Orts künde. Konstanz. — Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Baden-Baden, Freiburg. — Pforzheim. Bestimme die Lage und Bedeutuna dieser Städte! (4. Geschichtliches. Das Herrschergeschlecht der Zähringer besaß bereits im ll. Jahrhundert ausgedehnte Gebiete im sw. Deutschland. Durch mancherlei Teilungen und wechselvolles Kriegsgeschick wurde der Besitz seit dem 14. Jahrhundert arg zerstückelt, dann wieder allmählich vereinigt und vergrößert. Die n. Markgrafschaft, Baden-Durlach, nahm die Resorm ation an, die s. Baden-Baden blieb katholisch. Die evangelische Herrscherlinie vereinigte die Markgrafschaften (1771), erhielt im Luneoiller Frieden be- deutenden Länderzuwachs und die Kur würde. Durch den Anschluß an Napoleon erlangte Baden weitere Vergrößerungen und wurde 1805 ein Groß- Herzogtum.) Iv. Großherzogtuni Hessen. 1 Das Land. a) Das Hauptland umsaßt den nördlichen Teil der Oberrheinischen Tiesebene, fast den ganzen Odenwald und die n. Ausläufer des Pfälzer Berglandes, das fruchtbare, aber waldarme rheinhessische Hügel- land, Der Teil r. vom Rhein ist das Gebiet von Starkenburg, l. Rheinhessen, b) Oberhessen, durch die Umgebung von Frankfurt a. M. vom Hauptlande getrennt, ist ringsum von preußischem Gebiet umschlossen. Es umfaßt den unwirtlichen Vogelsberg (S. 22) und die fruchtbare Wetterau. Fast '/»des ganzen hessischen Bodens ist bewaldet. 2. Die Bewohner sind im Hauptlande fränkifch-alemannifcher Ab- stammung, in Oberhessen Abkömmlinge der alten Chatten. Die Haupt- nahrungsquellen sind Acker-, Obst- und Weinbau in der gesegneten Rheinebene und der fruchtbaren Wetterau, Industrie in den größern Städten, Waldwirtschast und Holzindustrie in den Gebirgen. 3. Ortskunde. Darmstadt, Worms, Mainz, Bingen. — Gießen (S. 23). Lage und Bedeutung dieser Städte? (4. Geschichtliches. Der letzte Landgraf des vereinigten Hessen- landes war der als eifriger Parteigänger der Reformation bekannte Philipp der Großmütige. Die heutigen Großherzöge stammen von einem seiner 4 Söhne ab, unter die er das Land teilte. Durch Napoleon wurde 1806 das Land zum Groß herzog tum gemacht und vergrößert. Im jetzigen Umfang besteht das Großherzogtum im wesentlichen seit 1815). T. Reicbsland Slsafz-itothringen. 1. Das Land. Es umfaßt den s. Teil der linksrheinischen Ebene, den Ostabhang des Wasgenwaldes, die n. Ausläufer dieses Gebirges und den nö. Teil des Lothringischen Stufenlandes. — Das Klima ist milde, die Fruchtbarkeit in der Rheinebene bedeutend, im Stufenlande von Lothringen zufriedenstellend. Fast V» des Bodens ist waldbedeckt. Das Saarbecken birgt große Steinkohlenlager, Nordlothringen viele Eisenerze. 2. Die Bewohner, 3/e Deutsche. */6 Franzosen, sind im Elsaß ale- mannischer, in Lothringen rheinfränkisch er Abstammung. Hauptnahrungs- quellen sind Landwirtschaft (Anbau von Getreide, Wein, Hopfen, Tabak, Mohn, Krapp) und Industrie (Jndustriebezirk von Mülhausen).

6. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 19

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 19 3. Ortskunde. Strasburg, Weißenburg, Wörth, Kolmar, Mülhausen. — Metz. Lage und Bedeutung dieser Städte? (4. Geschichtliches. Als Karls des Großen Reich zerfiel, kamen Elsaß und Lothringen an das ostsränkische (deutsche) Reich. Seit den Zeiten der letzten Karolinger war Lothringen ein selbständiges Herzogtum, während Elsaß zum Herzogtum Schwaben gehörte. Unter der Herrschast der schwäbischen Herzöge aus dem Geschlecht der Staufen blühten besonders die Städte empor, und es entstanden nach und nach 10 freie Reichsstädte, alle überstrahlt von dem glänzenden Straß bürg. In Lothringen wurde Metz zu Barbarossas Zeiten freie Reichsstadt. — Während des Schmalkaldischen Krieges mischte sich ^Frankreich in die deutschen Angelegenheiten und erhielt 1552'die Bistümer Metz, Toul und Verdun, wozu 1648 der größte Teil des Elsaß kam. Ludwig Xiv. raubte 1681 mitten im Frieden Straßburg. Das Herzogtum Lothringen fiel erst 1766 an Frankreich, die letzten deutschen Besitzungen im Elsaß sogar erst im Frieden von Luneville 1801. Im D eutsch-französisch en Kriege 1870/71 wurde den Franzosen Elsaß und Deutsch-Lothringen abgenommen und als unmittelbares Reichsland mit dem Deutschen Reiche vereinigt.) Schlachtorte: Weißenburg, Wörth, Metz (Gravelotte). Welche Ereignisse fanden hier statt? Vi. Hohenzollern. (Seit 1850 preußisch. Vgl. S. 10.) Iii. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle reicht von den Ardennen im W. bis zur Mährischen Pforte im O. Sie gliedert sich in eine westliche, eine mittlere und eine östliche Gruppe. Die westliche Gruppe umfaßt das Rheinische Schiefergebirge; die mittlere Gruppe nimmt das Hessische und Weserbergland, Thüringen und seine Ränder ein; die östliche Gruppe umfaßt das Sächsische Bergland und die Sudeten. I. Westliche Gruppe. Das Rheinische Schiefergebirge. 1. Lage und Teile. Das Rheinische Schiefergebirge wird ungefähr durch die Flußtäler von Nahe, Rhein und Main von der Oberrheinischen Tiefebene und ihrer Umwallung geschieden. Es liegt n. von dieser Tallinie zu beiden Seiten des Rheins und dehnt sich von Sw. nach No. aus. Das Durchbruchstal des Rheins teilt das Gebirge in einen Ost- und einen Westflügel. Nenne die 3 Gebirge im W. und im 0.! Gib die Flußgrenzen an! 2. Natur. Das Rheinische Schiefergebirge besteht aus Tonschiefer (Grauwacke) und ist ein niedriges, taldurchfurchtes, welliges Plateau, dessen einförmige Hochflächen 500 m hoch liegen. Hier und da werden sie von einzelnen Kuppen überragt. Die höchste Erhebung ist der Feldberg im Taunus (900 m). In den südlichen Teilen erheben sich längere Gebirgs- kämme, die in der Richtung Sw.—No. hinstreichen und aus härterem Quarzfels bestehen, der durch die Verwitterung aus der Umgebung heraus- gearbeitet wurde. Das Rheinische Schiefergebirge ist der Rest eines alpenhohen Gebirges der Steinkohlenzeit. Durch Meeresüberflutung, Bodenverschiebungen an 2*

7. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 20

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
20 Das Deutsche Reich. Brüchen und vulkanische Aufschüttung entstand das heutige Plateau, das kreuz und quer von Flußtälern durchfurcht wird. Bruchlinien, Flußtäler und Gebirgsrücken folgen vielfach der Richtung Sw.—No., die man die nieder- rheinische Richtung nennt (Erzgebirge). Entwässert wird das Gebiet durch den Rhein und seine Nebenflüsse. Die bedeutendsten sind l. Nahe und Mosel, r. Lahn, Sieg, Wupper und Ruhr. Der Rhein mußte das Gebirge allmählich durchnagen und grub sein Bett tiefer und tiefer ein. Nur das harte Quarzriff bei Bingen vermochte er bis heute nicht abzuschleifen, und so mußte die von der Schiffahrt benutzte Lücke, das ,,Binger Loch", durch Sprengarbeit erweitert werden. — Auch die Talsohle der meisten Nebenflüsse ist tief in das Gebirgs- gebiet eingegraben, so daß der steile, vielgespaltene Abfall in die Flußtäler durchaus gebirgsartig erscheint. Das Klima der Hochfläche ist rauh und regenreich; denn die feuchte Seeluft wird hier zuerst zum Aufsteigen und zum Regnen gebracht, so daß die westlichen Eckpfeiler, Hohes Venn und Sauerland, mehr als doppelt soviel Niederschlag erhalten wie ihr niedriges Vorland. Die regenreiche Westseite des Venns ist reich an üppigen Wiesen; Viehzucht wiegt vor; hier gibt es ein ,,Butterland". — Zahlreiche Talsperren im Venn und Sauer- land versorgen die Städte mit Wasser und mit Kraft. Die Hochflächen sind von Wäldern, Heiden, Hochmooren und Hochwiesen bedeckt und arm an Ortschaften. Der Hunsrück erhebt sich zwischen Rhein, Mosel, Saar und Nahe als eine von Quarzitrücken durchsetzte Tonschieferplatte. Der Hunsrück ist stark bewaldet. Die Eifel. Die vielen Kegelberge, kraterförmigen Vertiefungen und Vulkanseen, sowie das vulkanische Gestein wie Basalt, Bimsstein, Trachyt, womit die Schieferplatte durchfetzt oder überlagert ist, lassen die frühere Vulkantätiakeit in der Tertiär- und Diluvialzeit erkennen. Ein großes Maar ist der öaacher See. Die rauhe Schneifel, d.i. Schneeeifel, und das an Hochmooren reiche, regendurchdrängte Hohe Venn gehören zu den un- wirtlichsten Strecken deutschen Landes. Der Taunus, die „Höhe", ist durch Flußtäler ähnlich abgeschlossen wie der Hunsrück. Welche Flutztäler umgrenzen ihn? Wie der Hunsrück zeigt auch er einen kammartigen Rücken mit dem Feldberg. Nach dem Rheine und Maintal fällt das Gebirge steil, nach der Lahn allmählich ab. Seiner Natur nach ist der Taunus das freundlichste unter den rheinischen Gebirgen. Seine Höhen sind mit herrlichen Laub- und Nadelwäldern bestanden; in seinen sonnigen Tälern reift die Rebe; aus dem Innern der Erde quellen zahlreiche Gesundbrunnen, die die Entstehung größerer und kleinerer Badeorte veranlaßt haben, wie Homburg, Soden, Wiesbaden, Selters, Ems. Der südwestliche Vorsprung des Gebirges am Rhein ist der vielbesuchte Nieder- wald, dessen Höhe das Nationaldenkmal schmückt. Der Westerwald erinnert mit seinen rauhen, von Heiden und Mooren bedeckten Flächen an die Eifel. Gib die begrenzenden Flüsse an! Auch das Vulkangestein, womit seine Massen durchsetzt sind, fordert zu einem Vergleich dieser benachbarten Gebirgsflügel auf. Die rauhe Natur des Gebirges zeigt sich besonders in dem langen, schneereichen Winter. Das Gebirge ist übrigens reich an Mineralien, besonders an Braunkohlen, Eisen- und Bleierzen. Mit dem nordwestlichen Vorsprung, dem vulkanischen, schön geformten Sieb en- gebirge, tritt der Gebirgsflügel hart an den Rhein. Im südwestlichen Teil, „dem Kannenbäckerländchen" hat die vorzügliche Tonerde einen besonderen Industriezweig, die Herstellung von Krügen, veranlaßt. Darin werden die Mineralwasser des Taunus versandt. Das Sauerland, d. i. Südland, vom Münsterland aus gerechnet. Aus dem Plateau treten hie und da Bergketten von verschiedener Höhe hervor, so

8. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 21

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 21 das Rothaargebirge und der Ederkopf. Nördlich der Ruhr schließen niedrige Höhenzuge, die Haar, die Hochfläche vom Tieflande ab. — Das Sauerland ist sehr reich an Eisen- und Steinkohlen und hat daber eine großartige Industrie hervorgerufen, deren Entwicklung durch die vielen Wasserkräfte begünstigt wurde, die das so regenreiche Sauerland entfesselt. Die Industrie kann sich der englischen und belgischen würdig zur Seite stellen. — Das Gebiet ist der erste Jndustriebezirk und das bevölkertste Gebiet des Deutschen Reichs (bis 1600 l qkm). Besonders drängt sich in den Tälern der Ruhr und Wupper das gewerbliche Leben zusammen. 3. Die Flußtäler bilden in ihrer Natur einen freundlichen Gegensatz zu den rauhen Gebirgen. Bei ihrer tiefen, geschützten Lage zeichnen sie sich durch ein mildes Klima aus, und d'a sie im Regenschatten liegen, so sind sie sonniger und wärmer als die Umgebung. Daher gedeihen die edelsten Obstbäume; der Weinbau wird in großem Maßstabe betrieben; in den trockensten Talstellen wachsen die besten Weinsorten. Durch ihre Wein- sorten wie auch durch ihre landschaftlichen Reize sind insonderheit das Rhein- tal und das vielgewundene Moseltal berühmt. Das Rheintal ist nicht nur länderkundlich, sondern auch in Hinsicht auf landschaftliche Schönheiten, Bodenbau, Handel und Verkehr das wichtigste aller genannten Flußtäler. Von Mainz bis Bingen durchzieht der Strom in westlicher Richtung den fruchtbaren Rheingau. Hier gedeihen auf den Hügeln gegen den Taunus hin die edelsten aller Rheinweine. — Von Bingen ab beginnt das Durchbruchstal, das bis Bonn reicht. Es bildet das reiz- vollste deutsche Stromtal, von Schieferfelsmauern eng eingeschlossen. Nur das fruchtbare Neuwieder Becken, eine abgesunkene Scholle, bildet eine Aus- nähme. Das „Binger Loch" und der am rechten Ufer jäh als nackte Fels- klippe vorspringende Lurl eise Ifen waren ehedem der Schiffahrt gefährlich. Die hohen Uferwände sind mit Rebengeländen geschmückt; düstere, sagenreiche Burgruinen (Rolandseck) oder schöne Schlösser (Rheinstein) erheben sich auf den Felsen, und im Tal, an den Strom geschmiegt, liegen altertümliche, turmreiche Städtchen (Bacharach) mit einer reichen Geschichte. Der auch im Sommer wasserreiche Strom ist stets belebt von Schleppdampfern, Personen- Kämpfern und Kähnen. Zu beiden Seiten des Stromes führen Eisenbahnen mit regem Verkehr hin. 4. Die Bewohner sind rh ein fränkisch er, in den n. Gebieten bereits sächsischer Abstammung. Die Bevölkerungsdichte des Gebietes ist sehr verschieden. Während im rheinisch-westfälischen Jndustriebezirk auf 1 qkm bis 1600, im Becken von Neuwied auf 1 qkm 300 Menschen wohnen, weist die Eifel auf gleicher Bodenfläche noch nicht 40 Bewohner auf. Die Flußtäler und besonders die Jndustriebezirke sind dicht, die Hochflächen z. T. sehr dünn bevölkert. — Die Nahrungsquellen sind im N. Industrie und Bergbau, in den Tälern Wein- und Ackerbau, Handel und Fremdenverkehr, auf den Höhen Waldwirtschaft, Viehzucht und Ackerbau. 5. Ortskunde, a) In der Rheinprovinz: Trier, R.-B.-H., in einer größeren Mofeltalebene gelegen, älteste deutsche Stadt, mit großartigen Uberresten altrömischer Bauwerke (Porta nigra). — Kreuznach a. d. Nahe, Salinen und Solbad. — % Aachen, Hst. des westlichsten preuß. R.-B., am Nordrande des Hohen Venn gelegen, einst Lieblingssitz Karls des Großen, dann lange Zeit Krönungsstadt der deutschen Kaiser, setzt wichtige Industrie- stadt. Altberühmte Schwefelbäder. — Koblenz, R.-B.-H., am?; sperrt als wichtige Festung mit dem gegenüberliegenden Ehrenbreitenstein das Rhein-, Mosel- und Lahntal. Knotenpunkt für den Verkehr. — Bonn, schön gelegene Universitätsstadt am Austritt des Rheins aus dem Schiefergebirge. — ^m Jndustiegebiet: * Elberfeld-Barmen, große, langgestreckte Doppelstadt für Baumwoll-und Wollweberei im Wuppertale. — Solingen, Eisenwaren. * Essen, weltberühmte Gußstahlfabrik, von Krupp begründet.

9. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 22

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
22 Das Deutsche Reich. b) In dem gewerblich en Teil der Provinz W eftfalen: # Dort- mund, am Nordabhange des Gebirgsgebiets gelegen. Mittelpunkt des Berg- baues auf Eisen und Kohlen. Durch den Dortmund-Ems-Ka nal ist dies Kohlengebiet mit der See und Wilhelmshaven verbunden. Ein Schiffshebe- werk vermittelt den Ubergang vom Dortmunder Stichkanal zum 16 m tiefer liegenden Hauptkanal. — » Bochum. Fabrikstadt, Gußstahlerzeugung. — Iserlohn , Fabrikstadt für Nadel- und Messingwaren. — Hagen, Industrie- platz für Metall- und Webwaren. — Arnsberg, R.-B.-H., an? c) In der Provinz Hessen-Nassau, und zwar im R.-Ä. Wiesbaden: ^Wiesbaden, R.-B.-H. am südlichen Abhänge des Taunus, glänzendste Stadt Nassaus. Berühmter Badeort. — Andere Badeorte: Ems a. d. Lahn, Selters. Soden, Homburg v. d. Höhe*). — Diebesten Weißweine Deutschlands liefern die Wein orte im Rhein g au: Jo h annisb erg und Rüdesheim, den besten deutschen Rotwein Atzmannshausen. d) Oldenburgisch: Fürstentum Birkenfeld am Südabhange des Hunsrücks, ganz von preußischem Gebiet umschlossen, mit Achatschleisere'i. 2. Mittlere Gruppe. l. Das hessische Bergland und die Zvesergebirge. A. 1. Das Hessische Bergland liegt zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge im W. und Thüringen im 0. Es besteht aus einer niedrigen Platte von rötlichem Buntsandstein mit Durchbrächen von Basalt und andern vulkanischen Felsarten. Diese Massengesteine erheben sich als Berggruppen und niedrige Gebirgszüge über den dichtbewaldeten Rücken der Platte und geben dem Lande ein gebirgsähnliches Aussehen. Solche Erhebungen sind im N. der sagenreiche Meltzner und der Habichtswald mit der Wilhelms- höhe, im 8. der Vogelsberg und die Rhön. Der Hauptfluß des Berg- landes ist die Fulda. Beschreibe ihren Lauf nach der Karte! Der Bogelsberg ist die umfangreichste Basaltmasse Mitteleuropas. Er bildet einen flachen, -sanft ansteigenden Bergkegel. Vom Gipfel haben die nach allen Richtungen ablaufenden Bäche strahlenförmig geordnete Täler eingenagt. Der Vogelsberg liegt in Oberhessen. Die Rhön trägt in ihrem n. Teile, der Vorderrhön, noch ergiebige Acker, freundliche Täler, gute Weiden und fchöne Waldungen mit zahlreichen Kuppen. Die f. Hshe Rhön besteht aus fast ebenen oder nur sanft ge- böfchten Gipfelflächen, die oft steil mit felsigen Abhängen zum Vorland ab- fallen und oben ausgedehnte Hochmoore tragen. Ortsnamen wie Wüsten- sachsen, Kaltennordheim, Dürrfeld, Schmalenau, Sparbrod u. a. erinnern an die Dürftigkeit des Gebirges, Die höchste Erhebung ist die Wasserkuppe (950 w). zugleich der höchste Berg des Hessischen Berglandes. Hier entspringt die Fulda. Das Hessische Bergland ist vorwiegend ein Bauernland. Recht fruchtbar ist es nur in geschützt gelegenen Tälern. Weinbau kann nur auf der Abdachung nach dem Main zu betrieben werden. Die fruchtbarste Landschaft, Hessens Kornkammer, ist die Wetter au. 2. Die Bewohner gehören zum Volksstamme der Hessen. Sie sind Abkömmlinge der alten Chatten und bekennen sich größtenteils zur evan- gelischen Kirche. Man rühmt besonders ihre Treue und ihren Fleiß: „Wo Hessen und Holländer verderben, kann niemand mehr Brot erwerben!" Die Hauptnahrungsquelle ist die Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht. Daneben gewährt auch allerlei Hausindustrie, besonders die Leinen- Weberei, vielen Leuten die Mittel zum Lebensunterhalt. *) Die „Höhe" ist der landläufige ursprüngliche Name für den Taunus.

10. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 24

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
24 Das Deutsche Reich. Gebirgsknoten, sondern ein abgesondertes, kleines Massengebirge. Die vorherrschende Gesteinsart ist Granit. Es hat die Form eines nach No. offenen Hufeisens, das ein mit mäßigen Höhen angefülltes Tafelland (600 m> umschließt. Die höchsten Erhebungen sind der Schneebera (1050 m) und der Ochsenkopf. Seiner Lage nach bezeichnet man das Fichtelgebirge gern als den Mittelpunkt der deutschen Mittelgebirge. Von ihm ziehen vier Gebirgs- züge nach den vier Nebenhimmelsgegenden, während nach den vier Haupt-- Himmelsgegenden vier Flüsse (welche?) ihren Lauf nehmen. Das Fichtel- gebirge bildet die Wasserscheide zwischen drei großen Stromge- bieten: Elbe, Donau und Rhein; seine Bergmasse liegt auf bayrischem G ebiet. Das Gebirge hat rauhes Klima mit reichlichen Niederschlägen. Dichte Nadelholzbestände reichen bis zu den höchsten Gipfeln hinauf. Der geringe Ackerbau beschränkt sich hauptsächlich auf den Anbau von Hafer. Kartoffeln und Flachs. Dennoch ist das Gebirge gut bevölkert, weil Hausindustrie vielfach vertreten ist. Von den überaus zahlreichen Siedelungen zählt keine über 6000 Seelen. Die Bewohner sind fränkischen Stammes. Sie beschäftigen sich mit Land bau, Weberei und Spinnerei. Auch durch Arbeit in. Sägemühlen, Bergbau und Porzellanbereitung ernähren sich viele Leute. 3. Thüringen. Thüringen breitet sich zwischen Werra und Saale und n. bis zum Harz, aus. Es besteht aus dem Gebirgszug des Thüringerwaldes und dem Thüringer Flachlande. I. Der Thüringerwald zieht sich vom Fichtelgebirge in nw. Richtung bis zum Werraknie hin. Sein sö. breiter, einförmiger Teil wird Frankenwald- genannt und gehört größtenteils zu Bayern. Landschaft und Talbildung erinnern an Harz und Schiefergebirge, mit denen der Frankenwald auch in der Art des Bodens übereinstimmt. Er besteht meist aus dunkelfarbigem Schiefergestein, das in großen Schieferbrüchen abgebaut und zu Dachsteinen, Schiefertafeln und Wetzsteinen verarbeitet wird. Über die flache, bewaldete Platte des Frankenwaldes führen seit altersher Verkehrsstraßen, die den ]Nl mit dem S. verbinden. Der'eigentliche Thüringerwald nimmt den größeren nordwestlichen Teil des ganzen Gebirgszuges ein, besteht nach dem Frankenwalde zu eben-' falls aus Schiefergestein, seiner Hauptmasse nach aber aus vulkanischen und Urgesteinen, namentlich Porphyr. Der Thüringerwald ist ein Hör st gebirge mit deutlicher Kammlinie, daraus hervortretenden Gipfeln, angegliederten Seitenkämmen und eingesenkten Pässen. Auf dem Kamm des Gebirges von der Saale bis zur Werra verläuft der Rennsteig, ein uralter Grenzweg, der ehedem die Grenze zwischen den Volksstämmen der Thüringer und Franken bildete. Die höchsten der rundlichen Bergspitzen des Gebirges sind der Jnselberg (915 m) und der Beerberg (1000 m). Die zahlreichen Flüßchen des Gebirges gehen zur Saale, zur Werra und zum Main. Die Werra ist nach Größe und Namen der Oberlauf der Weser*). Sie entspringt auf der Südwestseite des Thüringerwaldes und Meßt in nw. *) Die zweifache Bezeichnung Wisera und Werraha war im Mittelalter- gebräuchlich und zwar für den ganzen Fluß.
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